VWL-Fernstudium

Guten Tag Herr Hillmann,

ich habe eine kurze Verständnisfrage und hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können.

Bei der Bearbeitung der Klausur März 2009 - Aufgabe 2 c) geht es um die grafische Analyse einer steuerfinanzierten Erhöhung der Staatsausgaben.

Die formale Begründung der Kurvenverschiebungen / -lagen bereitet mir keine Schwierigkeiten (sodass ich die Aufgabe hätte lösen können). Allerdings frage ich mich, wie sich eine im Diagrammsystem ergebende Erhöhung des Bruttoeinkommens (Y) ökonomisch begründen lässt.

Wieso erhöht sich das Bruttoeinkommen durch eine steuerfinanzierte Erhöhung der Staatsausgaben?

Liegt dies allein an dG > 0, sodass sich das Sozialprodukt insgesamt erhöht?

Viele Grüsse,
Stefan

Hallo Stefan,

ein Zahlenbeispiel hilft (wenn Sie sich gleichzeitig die Funktionen in der Gütermarktgleichung ansehen):

Wenn G um 100 Einheiten steigt, steigt die Nachfrage um 100. Die gleich hohe Steuererhöhung (dT = dG = 100) senkt das Netto-Einkommen um 100. Bei einer marginalen Konsumquote von 0,8 (denn: 0 < Cy-t < 1) sinkt der Konsum um 80 Einheiten, was die Nachfrage um 80 senkt. Per Saldo ist die Nachfrage also um 20 gestigene, was das Sozialprodukt um 20 erhöht.

Freundliche Grüße
Axel Hillmann

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